Email an Himmelrath, Armin von Spiegel Online,
Sehr geehrter Herr Himmelrath,
ich musste mit einer großen Enttäuschung ihren Artikel über „Vegane Kita in Frankfurt: Hilfe, jetzt kommen die Extremisteneltern“ lesen.
Ich selbst bin Vater zweier Kinder ( 3 ¾ und ¾ Jahre alt). Wir alle leben Vegan und ich selbst bin Ernährungs- und Gesundheitsexperte. Wir ernähren uns hauptsächlich aus Gründen der Gesundheit vegan.
Aus diesem Grund bin ich von ihrem Artikel und ihrer Arbeit als Reporter extrem enttäuscht. Da sie einen Artikel veröffentlichen und Inhalte darstellen mit denen sie sich scheinbar sehr wenig bis gar nicht auseinandergesetzt haben. Vor allem scheinen sie die Empfehlungen der DGE, nicht richtig verstanden zu haben. Zudem hatte die DGE bis vor kurzem noch vor einer veganen Ernährung bei Kindern gewarnt und strickt abgeraten. Mittlerweile rudert die DGE sogar zurück und spricht „nur noch“ eine Empfehlung aus. Dabei spricht die DGE gewisse Nährstoffe an. Alle die von ihnen genannten Nährstoffe sind auch für Veganer leicht abzudecken. Übrigens schreibt die DGE „kann“. Wussten sie, dass jede Ernährungsform, auch mischköstlich einen Mangel dieser Nährstoffe hervorrufen „kann“.
Auch sollten sie sich mal mit den zwischen Ergebnissen der Vechi-Studie auseinandersetzen. Vegane Kinder konsumieren im Schnitt mehr von den angesprochenen Nährstoffen als Kinder mit mischköstlicher Ernährung. Calcium wird aber heut zu Tage von allen zu wenig konsumiert. Eisen dagegen konsumieren vegane Kinder im Schnitt viel mehr als Mischköstler.
Auch das mit dem Stillen ist total aus den Haaren gezogen. Welche zusätzlichen Nährstoffe sind denn nötig? Vitamin D ist eigentlich kein Nährstoff, sondern ein Hormon welches unser Organismus aufgrund des falschen Lebensstils zu wenig produziert, aber darüber beschwert sich keiner, dass Kinder zu wenig Sonne abbekommen. Vitamin B12 so wie Vitamin D werden den Tieren supplementiert. Das heißt Mischköstler nehmen über tierische Produkte, Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Ich persönlich führe seit über einem Jahr Selbstversuche durch, ohne Supplementierung und bis jetzt sind meine Werte immer noch Gut und es ist auch kein dauerhafter Abfall zu erkennen.
Auch die Aussagen von Ernährungswissenschaftlern sind „nur“ Empfehlungen. Sie empfehlen es nicht, weil es noch keinerlei Studien dazu gibt, ob eine vegane Ernährung bei kleinen Kindern schlecht ist. Also handeln diese Ernährungswissenschaftler nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.
Aber deswegen muss es nicht schlecht sein.
Zu dem zurückgebliebenen Wachstum der Kinder: Vor allem Kuhmilch enthält sehr viele Wachstumshormone, diese sind dafür da, damit das Kalb sehr schnell an Gewicht zu legt. Diese Wachstumshormone sind für uns Menschen definitiv zu viel. Daher enthält die menschliche Milch auch viel weniger davon. Denn der Mensch muss nicht so viel wachsen als ein Kalb. Das heißt: Kuhmilch greift in unseren natürlichen Wachstumsprozess ein und lässt uns schneller wachsen, als die Natur vorgesehen hat. Kinder die keine tierischen Lebensmittel erhalten, sind daher kleiner. Aber wer sagt, dass dies schlechter ist? Ihre Studie schön und gut, sie schimpfen auch noch darüber, dass wir Veganer Studien verwenden die uns in den Kram passen, aber selbst sind sie keinen Tick besser. Sie nehmen zwar eine Studie her, welche die Wahrheit sagt, aber sie beziehen sich nicht darauf ob das gut oder schlecht ist.
Wussten sie, dass es für Ärzte extra Wachstumskurven gibt für Kinder die gestillt werden und für Kinder die Pre bekommen? Ist jetzt Pre besser als Stillen, weil die Kinder mit Pre schneller wachsen?
Auch Frage ich mich was Vegan mit Impfen zu tun hat? Wie unseriös ist das denn bitte?
Als Reporter ist es aber ihre Pflicht der Wahrheit nach zu gehen und daher biete ich mich ihnen für ein Interview an. In diesem Interview können sie mich fragen, was sie wollen, so lange es um die vegane Ernährung geht. Gerne können sie sich auch ein Bild von unseren angeblich entwicklungsgestörten Kindern machen. Als Experte kann ich ihnen sehr gut die wissenschaftlichen und biologischen Abläufe erklären und warum in diesem Sinne eine vegane Ernährung für Groß und Klein definitiv nicht schädlich ist und mit Extremismus hat das auch nicht viel zu tun.
Ich freue mich auf ihre Antwort und hoffe, wir können gemeinsam die sachliche Wahrheit ans Tageslicht bringen.
So nun bin ich gespannt wie seriös sie als Reporter wirklich sind und ob es zu einem Interview kommt, in dem sie anfangen, sachlich zu recherchieren.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Männlein