Vegane Ernährung nur ein Trend?

Ernährung

Immer wieder begegne ich den Worten, dass vegane Ernährung nur ein Trend sei. Aber was ist eigentlich dran an dieser Aussage?

Ich finde, erst einmal ist es sogar etwas Gutes, wenn die vegane Ernährung ein Trend ist. Laut Wikipedia: Ein Trend ist ein Instrument zur Beschreibung von Veränderungen und Strömungen in allen Bereichen der Gesellschaft. Die Beschreibung und die Randbedingungen erlauben eine Aussage über die zukünftige Entwicklung.
Für mich ist das etwas Gutes, wenn man es in diesem Sinne sieht, oder wie seht ihr das?

Allerdings sind viele der Meinung, es sei nur ein Trend mit kurzer Dauer und es sei zu extrem sich vegan zu ernähren. Aber ist die normale moderne Ernährung in der westlichen Zivilisation nicht auch ein moderner Trend, der noch nicht lange existiert?

Vielen ist das nicht bewusst und mir selbst, obwohl ich vegan bin, war es bis vor kurzem auch nicht bewusst, dass dieser hohe Konsum an Milchprodukten und Fleisch eigentlich auch nur ein Trend ist, der noch nicht lange existiert.

Vor etwa einem Jahr hatte ich mit meiner Mutter ein Gespräch über Süßigkeiten und dem allgemeinen aktuellen Essverhalten. Angefangen hat es damit, als meine Mutter meinte „Früher hatten wir nicht die Möglichkeit uns so zu ernähren“. Damit hat sie mir die Augen geöffnet. Ich bin gerade mal 36 Jahre alt, aber ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen man in den Laden gegangen ist und ein kleines Regal an Süßigkeiten hatte und diese Süßigkeiten vom Preis her Luxusgüter waren. Jetzt ist die Abteilung mit Süßigkeiten so groß wie damals der ganze Supermarkt. Fleisch gab es an einer kleinen Theke von einem Metzger, der mit im Supermarkt integriert war. Auch die Fleischabteilung ist jetzt so groß, wie damals ein Supermarkt war. Kühlwahren wie Joghurt, Quark und Co. gab es in einer kleinen Ecke mit Kühlschränken. Auch diese sind enorm mehr geworden.

Das Erschreckende ist: Die Obst und Gemüseabteilung ist nur minimal größer geworden und im Vergleich zu Fleisch, Milch und Süßigkeiten richtig teuer.

Damit man das alles so viel günstiger als damals anbieten kann, mussten die Bauern ihre Viehzucht aufgeben, denn Fleisch und Milch kann nur so günstig sein, wenn es aus der Massentierzucht kommt. Auch die Massentierzucht ist ein Trend, der nicht einmal 15 Jahre alt ist. Mir ist das letzten Sommer bewusst geworden als ich mit Frau und Kind durch den Nachbarort meines Heimatortes gelaufen bin. Als Kind war ich da sehr oft und überall hat man Kühe muhen hören oder die Kuhglocken gehört. Jetzt ist alles still. Sämtliche Viehzucht ist aus diesem Ort, der eigentlich nur aus Bauernhöfen besteht, verschwunden. 

Meine Mutter hatte sich erkundigt und von ca. 20 bis 30 Bauern betreibt nur noch ein einziger Bauer Viehzucht. Alle anderen Bauern mussten sich den Dumpingpreisen der Massentierzucht geschlagen geben. Diese Entwicklung ist uns meistens nicht so bewusst, weil sie schleichend kam. Dagegen werden die Aufschreie der veganen Bewegung immer lauter und „zum Glück“ entwickelt sicher dieser Trend viel schneller als der des hohen Konsums an tierischen Produkten.

Das ist meiner Meinung nach der einzige Grund, warum uns die vegane Lebensweise wie ein Trend vorkommt und die „normale“ Lebensweise nicht. Wie eben schon erwähnt war es mir selbst nicht einmal so bewusst, bevor ich das Gespräch mit meiner Mutter hatte.

 

Daher mein Fazit: Ich begrüße den Trend der veganen Lebensweise, denn mit der modernen Ernährung vernichten wir uns und unseren Lebensraum.

Über 90% des weltweiten Sojaanbaus gehen in die Produktion von tierischen Produkten. Von den restlichen Prozenten sind gerade mal ca. 2% Lebensmittel für den Menschen. Wir verfüttern Massen an Soja und Getreide an Tiere damit ein bisschen was an Fleisch und Milch raus kommt. Erst vor kurzem kam ein Artikel raus in dem Forscher herausgefunden haben „Wenn alle Menschen vegan Essen würden, könnte man doppelt so viele Menschen mit der aktuellen Produktion an pflanzlichen Lebensmitteln ernähren“. Für mich heißt das: „Welthunger wäre Vergangenheit“.

Noch schlimmer ist doch, dass wir Soja und Getreide in Ländern anbauen in denen Menschen hungern, damit die Tiere bei uns damit gefüttert werden um einen Bruchteil an Ertrag zu bringen.

Es geht aber noch schlimmer, denn was ich konfus finde. Genmanipuliertes Soja ist als Lebensmittel für den Menschen in der EU nicht zugelassen, aber es darf an Tiere verfüttert werden, dessen Fleisch der Mensch dann isst. Da sich der Organismus eines Lebewesens durch die Lebensmittel aufbaut, isst man eigentlich genmanipuliertes Fleisch.

In diesem Sinne kann die Entwicklung der veganen Lebensweise für mich nicht schnell genug vorangehen. Wir müssen diesen Trend der modernen Ernährung stoppen. Lasst uns den Welthunger stoppen, lasst uns die Vernichtung der Urwälder und damit Lebensraum vieler Tiere stoppen. Denn bei uns hungert definitiv nicht die Hälfte der Weltbevölkerung und wir bräuchten Massen an Landflächen weniger um „alle“ Menschen zu ernähren.

 

Achja: Gesünder ist eine rein pflanzliche Ernährung natürlich auch ;).

 

Liebe Grüße
Euer Stefan

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